Aus Blütenpollen und Baumharz erschaffen Bienen ihren wetterfesten Palast. Dort finden sich Geheimtipps für unsere Gesundheit.

Die Natur überrascht uns immer wieder mit wirkungsvollen, ausgeklügelten Schutz- und Selbstregulationsmechanismen. Ein perfektes Beispiel dafür ist die Honigbiene und ihre Lebensweise. Das Wissen über die Heilkraft rund um die Biene ist tief in den traditionellen Medizinlehren unterschiedlicher Kulturen verwurzelt. Durch die Entwicklung der modernen Medizin ist dieses alte Wissen teilweise in Vergessenheit geraten. Heute wird das Heilpotenzial aus dem Bienenstock mit seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten wiederentdeckt.

Ubi apis, ibi salus. – Wo Bienen sind, dort ist Gesundheit.
(Altrömisches Sprichwort)

Bienen zählen zu den bemerkenswertesten Architekten der Natur. Sie bauen mit Pollen und Harzen die sechseckigen Waben ihrer Stadt und ziehen die nächste Generation darin auf. Rund 40.000 bis 80.000 Bienen leben auf engstem Raum bei 35 °C und hoher Luftfeuchtigkeit. Das sind optimale Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten durch Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen. Diese können durch die vielen Flüge der Arbeiterinnen in den Stock eingeschleppt werden. Bienen schützen sich vor dieser Gefahr mit einem natürlichen Abwehrstoff: Propolis.

PROPOLIS – ANTIBIOTIKUM DER BIENEN

Propolis besteht aus Baumharzen, Pollen und Wachs. Angereichert mit dem Speichelsekret der Bienen, wird es als Kittharz zum Abdichten von kleinen Öffnungen oder Abkapseln von Fremdkörpern verwendet. Die keimabtötenden Eigenschaften machen den Bienenleim zum natürlichen Antibiotikum. Da die Zusammensetzung von Propolis nie konstant ist, können sich auch keine Resistenzen bilden. Aufgrund der Vielzahl pflanzlicher Inhaltsstoffe sollten jedoch Allergiker Produkte aus dem Bienenstock generell vorsichtig anwenden.

_{(Aus LEBENSELEXIER, Ausgabe 12, Herbst 2018)}